Was mache ich, wenn ich ein Tier gefunden habe?

Von engagierten Tierfreunden werden uns immer wieder kranke und verletzte Fundtiere übergeben. Wir möchten alles tun, um diesen Tieren zu helfen und haben daher hier einige wichtige Informationen zusammengestellt:
 

Ansprechpartner

Wer für ein Fundtier zuständig ist, hängt unter anderem vom Fundort und der Tierart ab. Bitte setzen Sie sich als erstes mit dem jeweiligen Ordnungsamt in Verbindung, um dort Informationen über den richtigen Ansprechpartner (Tierheim, Tierarzt, Aufzuchtstation etc.) zu bekommen.

 


Wildtiere und Vögel

Prüfen Sie unbedingt, ob es sich tatsächlich um einen Notfall handelt. Jungtiere wie Rehkitze werden von ihren Eltern zurückgelassen und am gleichen Ort wieder abgeholt. Auch junge Vögel, die erste Flugversuche unternehmen, werden weiterhin durch die Eltern versorgt.
Bevor Sie ein Wildtier aus der Natur entnehmen, muss daher sichergestellt sein, dass es sich tatsächlich um einen Notfall handelt. Das erkennen Sie an folgenden Zeichen: sichtbare Verletzungen wie Blutungen, unnatürliche Gliedmaßenstellung (Lahmheit, hängender Flügel), geschlossene Augen, Seitenlage.

 

Herrenlose, verletzte Haustiere

Ist ein entlaufenes oder ausgesetztes Tier lebensbedrohlich erkrankt, muss es umgehend vom Tierarzt versorgt werden. Die momentane Rechtslage in Deutschland erlaubt uns Tierärzten leider nicht, eine Behandlung durchzuführen, die über eine Notversorgung hinausgeht. Grundlage dafür ist, dass bei Haustieren der Besitzer sein Einverständnis zur Behandlung durch den Tierarzt geben muss.

 

Wie werden die Kosten beim Tierarzt berechnet?

Alle Tierärzte Deutschlands unterliegen einer Gebührenordnung, kurz GOT. Diese schreibt die Höhe des tierärztlichen Honorars für jede erbrachte Leistung vor. Die GOT schreibt einen Mindestsatz vor, der nicht unterschritten werden darf, und regelt die Zuschläge, die im Bereitschaftsdienst (nachts sowie an Wochenenden und Feiertagen) erhoben werden.

 

Kostenvoranschlag

Sobald eine längere oder aufwendigere Behandlung Ihres Tieres nötig ist, erstellen wir gerne einen Kostenrahmen für Sie.
Unser Ziel ist immer die bestmögliche medizinische Versorgung Ihres Tieres. Wir schlagen Ihnen im Gespräch mögliche Diagnostik und Behandlungen vor, um gemeinsam mit Ihnen das Beste für Ihr Tier zu erreichen. Dabei versuchen wir, so genau wie möglich die anfallenden Kosten zu kalkulieren. Unvorhergesehene Entwicklungen oder Verschlechterung können aber im Einzelfall dazu führen, dass weitere Behandlungen notwendig werden.

 

Tierarztkosten

Sie können bei uns bar, mit EC Karte, mit Visacard und per Mastercard bezahlen. Eine Zahlung auf Rechnung oder eine direkte Abrechnung mit Tierkrankenversicherungen ist nicht möglich.

 

Ist es richtig, dass die Tierklinik rund um die Uhr geöffnet hat?

Unsere Tierklinik in Waren, Goethestr. 52, hat auch außerhalb der Sprechzeiten rund um die Uhr Notdienst. Bitte kündigen Sie sich außerhalb der Sprechstundenzeiten immer telefonisch an (03991 66 46 26). Nur so können wir Wartezeiten vermeiden und Ihr Tier im Notfall schnell versorgen.

 

Mein Tier hat morgen eine Operation. Was muss ich vorher beachten?

Alle wichtigen Informationen zur Operation erhalten Sie von unseren Tierärzten im OP Vorgespräch. Für Hunde und Katzen gilt: 12 Stunden vor der Operation sollte kein Futter mehr gegeben werden, damit das Tier nüchtern zur Operation kommt. Medikamente, die ihr Tier jeden Tag bekommt (z.B. Herzmedikamente) können Sie am Morgen der OP trotzdem verabreichen, allerdings nur mit einem kleinen "Häppchen" Wurst oder Nassfutter, bitte mindestens 2 Stunden vor dem OP Termin.

Für Nagetiere gilt: auf keinen Fall das Futter heraus nehmen, ein Nagetier muss auch vor einer Operation gut gefressen haben.

 

Mein Tier wurde operiert. Was muss ich beachten?

Nach einer Operation verbleiben die Tiere in der Regel bei uns auf Station, bis sie vollständig wach sind. In der Aufwachphase nach einer Narkose ist eine tierärztliche Überwachung ratsam, denn auch postoperativ können noch Komplikationen auftreten, die eine Behandlung erforderlich machen. Wenn ihr Tier wieder nach Hause kann, bespricht der Tierarzt bei Abholung mit Ihnen, worauf Sie achten müssen. Nach einer Operation benötigt Ihr Tier vor allem Ruhe und beruhigende Zuwendung. Wichtig ist vor allem, das Lecken an OP- Wunden unbedingt zu verhindern. Neben einem Halskragen kann auch ein Body als Schutz vor dem Lecken dienen. In der Regel raten wir davon ab, das Tier am Tag der Operation abends zu füttern (Ausnahme: Nagetiere, diese benötigen immer Nahrung).

Falls Ihnen noch Fragen einfallen oder Sie unsicher sind, was zu tun ist, rufen Sie uns einfach an. Wir sind jederzeit telefonisch erreichbar.

 

Welche verschiedenen Narkosen gibt es, und welche ist für mein Tier die richtige?

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen der Injektions- und der Inhalationsnarkose. Bei der reinen Injektionsnarkose wird das Tier nur mithilfe von per Spritze verabreichten Medikamenten narkotisiert. Hier stehen uns mehrere Medikamente zur Verfügung, die je nach Tierart, Rasse, Alter, der Art des geplanten Eingriffs und anderen Faktoren individuell für Ihr Tier ausgewählt werden. Bei der Inhalationsnarkose wird das Tier zunächst ebenfalls mit einem gespritzten Medikament beruhigt. Dann wird ein Beatmungstubus in der Luftröhre platziert, über den Ihr Tier an ein Beatmungsgerät angeschlossen wird. Über die mit Sauerstoff angereicherte Atemluft kann dann das Narkosegas Isofluran verabreicht werden.

Um für Ihr Tier die beste Narkose zu finden, besprechen wir gerne vorher mit Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten.